Auswertung von Resolver-Signalen mit einem Resolver-to-Digital-Converter (RDC)
Für den Betrieb von Resolvern bietet der Markt zahlreiche integrierte
Schaltkreise (IC) unter der Bezeichnung Resolver To Digital Converter an.
Einige dieser ICs können das Erregersignal ohne zusätzliche aktive Bauteile
erzeugen, werten die Signale der Sekundärwicklungen aus und geben den daraus
ermittelten Winkel und die Drehzahl des Rotors über eine digitale Schnittstelle
an einen Mikrocontroller aus.
Beispiele sind: AD2S1210 (Analog Devices) oder PGA411-Q1 (Texas Instruments).
Die rechts in den drei oberen Bildern dargestellte Leiterplatte nutzt den
Resolver To Digital Converter PGA411-Q1.
Dieser wird durch einen Mikrocontroller parametriert und ausgelesen.
Winkel und Drehzahl des Resolvers können über die folgenden Schnittstellen
des Mikrocontrollers mit einer Auflösung von 12 oder 10 Bit ausgegeben werden:
Bei entsprechender Programmierung ist es auch möglich Signale eines Resolvers
auszuwerten, der von einer anderen Baugruppe versorgt wird.
Ein entsprechender Versuchsaufbau ist rechts unten dargestellt (Rechts: Resolver,
angetrieben durch einen DC-Motor. Mitte: PGA411-Q1, erregt und wertet Resolver aus.
Links: Schaltung mit PGA411-Q1, welche die Resolversignale auswertet und Winkel
sowie Drehzahl über BNC-Buchsen als Analogwerte ausgibt.
Hinten: Oszilloskop zur Darstellung von Winkel und Drehzahl).
Die Schaltung kann sozusagen an einem "fremden" Resolver "mithören", wenn sie
entsprechend parametriert wurde. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass dafür
eine galvanische Verbindung mit dem "fremden" Antrieb hergestellt werden
muss. Diese Maßnahme birgt die Gefahr, dass Störungen in die "fremde"
Antriebsregelung eingekoppelt werden können.
Um entsprechende Probleme zu vermeiden, können die erwähnten digitalen
Schnittstellen oder die Resolversignale mittels geeigneter Bausteine
galvanisch getrennt werden.
Fortsetzung: Resolverauswertung über die AD-Wandler einer MCU
Aktualisiert: 2020-05-10