Nimmt man die Anordnung aus Abbildung 2 und ersetzt den Dauermagnet durch einen über Schleifringe gespeisten Elektromagnet, so erhält man eine elektrisch erregte Schenkelpolsynchronmaschine. Trennt man diese nun vom speisenden Netz und treibt den Läufer extern an, so wird man an den Klemmen ein Drehspannungssystem feststellen können. Dieses wird von der rotierenden Durchflutung des Läufers in den Ständerwicklungen induziert.
Die rotierende Durchflutung kann im einsträngigen Ersatzschaltbild durch die
Wechselstromquelle dargestellt werden.
Zusammen mit dem Strom
erzeugt sie den Magnetisierungsstrom
,
welcher in der Hauptinduktivität die Spannung
induziert.
Abbildung 3 zeigt das resultierende Ersatzschaltbild erster Art.
Die induzierte Spannung
und die Klemmenspannung
sind aufgrund der Spannungsabfälle am
ohmschen Ständerwiderstand
und der Ständerstreureaktanz
nicht identisch.
Der Blindwiderstand
erfasst dabei die Wirkung des gesamten
Streuflusses, der von der Ständerdurchflutung erzeugt, und nicht mit der
Erregerdurchflutung verkettet ist.
Die Hauptfeldreaktanz ist hier zwar als konzentriertes Element
eingezeichnet, sie darf jedoch im Normalbetrieb nicht als konstant
angenommen werden.
Aufgrund der Sättigung der Eisenwege ändert sich die Hauptinduktivität
abhängig vom Magnetisierungsstrom.
Dieser Zusammenhang wird durch die Magnetisierungskurve ausgedrückt.
Die Magnetisierungskurve wird aus der Leerlaufkennlinie (LLK) gemäß
Abbildung 14 ermittelt.
Die Streuinduktivität hingegen kann als konstant angenommen werden, da der
Streufluss im Gegensatz zum Hauptfluss nur zum geringeren Teil im
(sättigbaren) Eisen verläuft.