Der Begriff Ankerrückwirkung bezeichnet im allgemeinen die Effekte in
elektrischen Maschinen, die aus der Überlagerung von Magnetfeldern resultieren.
Bei der Gleichstrommaschine ist die Ankerrückwirkung die Überlagerung von
Erreger- und Ankerfeld, die aufgrund der partiellen Sättigung von Polschuh und
Anker die induzierte Spannung vermindert.
Die Ankerrückwirkung der Synchronmaschine beruht jedoch nicht auf
Sättigungserscheinungen.
Sie kann folgendermaßen erklärt werden:
Wird die Synchronmaschine belastet, so führt die Ständerwicklung den Strom
und baut eine eigene Durchflutung (bzw. ein Drehfeld) auf, die
synchron mit dem Läufer und dessen Gleichfeld umläuft.
Beide Durchflutungen ergeben - vektoriell addiert - die
Magnetisierungsdurchflutung
, welche für den magnetischen Fluss in der
Maschine und damit für die Induktion der Spannung
in
der Ständerwicklung verantwortlich ist.
Diese vektorielle Addition ist nur bei Maschinen mit konstantem Luftspalt
zulässig, da hier die räumliche Ausbreitung der Ständerdurchflutung
unabhängig von der Lage des Läufers ist.
Bei Maschinen deren Luftspalt von der Lage des Läufers abhängt (sog.
magnetische Achsigkeit bzw. Schenkligkeit) muss die Ständerdurchflutung in
eine Komponente in
Richtung der Läuferdurchflutung (d-Achse) und in eine Komponente quer dazu
(q-Achse) zerlegt werden.
Bei der Addition der d- und q-Komponenten müssen die Längs- und
Querfeldfaktoren berücksichtigt werden (vgl. Vorlesung und Seminar
Elektrische Maschinen II).